Vortrag und Diskussion mit Erik Petter
18.05.2022, 19:00 Uhr. Aufzeichnung verfügbar unter: https://youtu.be/hFRRypr-4XU
In der BRD orientiert sich die Psychotherapieforschung an einem naturwissenschaftlichen Methodenverständnis. Dieses hat zur Folge, dass für Praktiker*innen wichtige Fragen sowohl in Forschung als auch in sozialrechtlichen Entscheidungen über die Anerkennung von Therapieverfahren nur unzureichende Berücksichtigung finden. Beispielsweise lässt sich weder die Bedeutung der therapeutischen Beziehung noch die des sozioökonomischen Status von Klient*innen im derzeit etablierten wissenschaftlichen Diskurs angemessen abbilden. In jüngerer Zeit werden derartige berechtigte Kritiken von Rechts aufgegriffen und in ein reaktionäres und teilweise auch rechtsextremes Weltbild integriert. In dem Vortrag soll diese Tendenz anhand eines gerade von Martin Wendisch herausgegebenen Sammelbandes illustriert werden. Dabei soll auch nachgezeichnet werden, wie die hierauf bezogenen Diskussionen die ohnehin schon kleine Gruppe der Kritiker*innen am psychotherapeutischen Mainstream weiter spaltet.
Zur Person: Erik Petter ist Diplom-Psychologe, hat einen Abschluss für personzentrierte Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen (GwG) und arbeitet in einer Jugendhilfeeinrichtung in Erlangen.