22.02.2024: Kritik ist nicht gleich Kritik

Rechte Interventionen in der Psychotherapie

In der öffentlichen Wahrnehmung haben sich Rechte das früher links besetzte Feld der Gesellschaftskritik unter den Nagel gerissen. Doch von rechts hat Kritik mitnichten einen aufklärerischen Charakter. Im Gegenteil: Aufzudeckende Zusammenhänge von miesen Lebensbedingungen mit diversen Herrschaftsformen werden eher verschleiert, personalisiert und individualisiert. Solche Beispiele gibt es auch in der Psychologie und Psychotherapie.

Im Vortrag geht es einerseits um eine möglichst klare begriffliche Unterscheidung von regressiver und progressiver Kritik und andererseits um konkrete Beispiele solcher Regressionsformen, die immer mehr um sich greifen.

Als betrübliches Highlight wird der „Fall Wendisch“ vorgestellt. Als Herausgeber eines Sammelbandes hat M. Wendisch ein Konglomerat aus Verschwörungserzählungen, rechtsradikalen Ideologiebausteinen, antifeministischen Tiraden und strukturell antisemitischen Argumentationsmustern als „Kritik“ ausgegeben. Unsere Kritik-Kritik, also unsere Zerlegung, Entschleierung und Bewertung des regressiven Konglomerats wiederum versucht der Herausgeber in einer Serie von Gerichtsverfahren (bisher erfolglos) zu unterdrücken.

Im Rahmen des Netzwerktreffens haben wir einen Vortrag und Diskussion mit Stefan Meretz am 22.02 um 18 Uhr im Hörsaal F der Uni Köln organisiert. Hier der Mitschnitt: